Vom Sohn eines Sklaven zum Erfolgsautor: Trotz ungünstiger Herkunft und dank seines Talents wurde Alexandre Dumas der Ältere zu einem der erfolgreichsten Autoren seiner Zeit. Heute ist er insbesondere für seine historischen Romane „Der Graf von Monte Christo“ und „Die drei Musketiere“ bekannt. Doch wie gelang ihm dieser ungewöhnliche Aufstieg und wie entstanden seine größten Werke?
Marquis Antoine-Alexandre Davy de la Pailleterie, Großvater von Alexandre Dumas dem Älteren, war um 1760 Plantagenbesitzer im heutigen Haiti. Dort ging er eine Liaison mit der afrikanischen Sklavin Marie-Cessette Dumas ein. Als jüngstes von vier Kindern wurde Thomas Alexandre Dumas, der Vater des späteren Erfolgsautors, im Jahr 1762 geboren. Während seine drei Geschwister sowie seine Mutter an einen anderen Sklavenhalter verkauft wurden, wurde Thomas Alexandre zunächst verpfändet. Nachdem ihn sein Vater im Jahr 1776 auslöste, erlangte er im August desselben Jahres durch seine Einreise in Frankreich die Freiheit. Nach vielen Jahren im Militärdienst unter Napoleon wurde er im Juli 1802 Vater von Alexandre Dumas. Dieser musste aus Ermangelung einer Schulbildung schon im Kindesalter schlecht bezahlte Jobs annehmen. Seine schriftstellerische Leidenschaft entdeckte er, als er im Alter von 14 Jahren bei einem Notar als Schreiber eingestellt wurde.
Um seiner neu entdeckten Leidenschaft für das Schreiben nachgehen zu können, machte Alexandre Dumas gemeinsam mit einem Freund seine ersten Schritte als Stückeschreiber. Im Alter von 20 Jahren bescherten ihm persönliche Beziehungen sowie seine vorzügliche Handschrift eine Beschäftigung im Büro des Duc d’Orléans. Zwei Jahre später kam sein Sohn, Alexandre Dumas der Jüngere, als uneheliches Kind zur Welt. 1825 war er als Co-Autor eines Bühnenstücks beschäftigt, wodurch er erstmalig mit dem Schreiben Geld verdiente. In den folgenden Jahren machte er sich einen Namen als Journalist, Autor und Lyriker. Ab 1828 pflegte Alexandre Dumas der Ältere Beziehungen zu den Autorengrößen Charles Nodier und Victor Hugo. Zudem fertigte er im gleichen Jahr sein erstes historisches Werk, das sich dem Leben der Christina von Schweden widmete.
An der Julirevolution von 1830, die die erneute Machtergreifung des Bürgertums zur Folge hatte, beteiligte sich Alexandre Dumas aktiv. Sein einstiger Förderer Louis-Philippe I. profitierte vom politischen Umsturz und war fortan als „Bürgerkönig von Frankreich“ bekannt. Ab 1832 distanzierte sich Dumas von diesem, konnte seine Karriere als Erfolgsautor aber dennoch fortsetzen. Größere Bekanntheit erlangte er insbesondere in den 1840er-Jahren. Gemeinsam mit dem Autor Auguste Maquet veröffentlichte er eine Vielzahl von spannenden Abenteuergeschichten als Feuilletonromane. Die meisten Werke dieser Zeit erschienen außerdem als Buch und Bühnenstück. Zu den bekanntesten Romanen gehört „Die drei Musketiere“, zu dem Dumas von seinem Vater und dessen Kameraden im Militärdienst inspiriert wurde. Große Erfolge feierte er außerdem mit der Veröffentlichung von „Der Graf von Monte Christo“.